In Obermichelbach sind die Störche zurück
Während man in Veitsbronn laut Auskunft von Bürgermeister Marco Kistner noch auf die Ansiedlung eines Storchenpaares wartet, hat sich ein solches in Obermichelbach schon niedergelassen. Sein Quartier hat es auch in diesem Jahr wieder auf der Aussegnungshalle des Friedhofs am Kirchenweg bezogen. Hier hat Bürgermeister Bernd Zimmermann das Storchenduo mit österlich melancholischen Licht fotografiert.
Das gelungene Bild wirkt mystisch und trägt mit Blick auf das Osterfest eine starke Symbolik. So gilt der Storch als Verkünder des Frühlings, er bringt Neues, steht für das Weiterziehen und ist Glücksbringer. In der christlichen Symbolik gilt er als Widersacher des Teufels und als Sinnbild für die Auferstehung. Dass er in Obermichelbach ausgerechnet auf der Aussegnungshalle nistet, unter sich das Kreuz, stimmt geradezu hoffnungsvoll. Denn an dem Ort, an dem die Bürger sich von ihren Verstorbenen verabschieden, entsteht gleichzeitig auch neues Leben. So zeigt dieses Bild, wie eng Leben und Tod, Abschied und Willkommen, miteinander verbunden sind. Und die Symbolik des Bildes gibt Christen Hoffnung: auf die Auferstehung.
Bald wird sich das Storchenpaar in Obermichelbach auf seinem „Hochsitz“ noch sicherer fühlen können. Die Gemeinde plant nämlich, eine Absturzsicherung in Form eines Schutzblechs anbringen zu lassen. Darüber informierte Bürgermeister Zimmermann in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Die Vorrichtung sei zwar fertig, so der Rathauschef. Doch könne sie erst angebracht werden, wenn die Störche nicht vor Ort seien. Da momentan aber meist einer von beiden im Nest hocke, müsse erst einmal abgewartet werden. „Solange sich beide dort oben willkommen heißen, können wir nichts machen“, erklärte Zimmermann.
Marco Kistner, Bürgermeister in Veitsbronn, wartet derweil weiter auf ein eigenes Adebar-Paar. „Bei uns ist leider noch immer kein Storch ansässig geworden“, sagteKistner auf Nachfrage. Dabei hatten die Veitsbronner Vogelfans im April des vergangenen Jahres eigens eine vorgefertigte Nistgelegenheit errichtet. Und zwar auf der gemeindeeigenen Ökofläche im Zenngrund. Die ist 20 Meter hoch und auf einem eigens angefertigten Trägermast aus Metall befestigt. Mitarbeiter des Landesbundes für Vogelschutz hatten das Metall-Nest sogar schon mit frisch geschnittenen, biegsamen Kopfweiden-Zweigen ausgepolstert. Dadurch wollte man es potentiellen Miet-Willigen so attraktiv wie möglich gestalten. Doch bislang ist diese Immobilie in Toplage noch nicht bezogen worden.
Der gemeindliche Friedhof Obermichelbach befindet sich im Bereich der Kirche und ist mit dem Auto über den Kirchenweg zu erreichen. Termine für Trauerfeiern und Bestattungen werden von der Friedhofsverwaltung vergeben. Kontakt: Herr Röpke, Telefon 0911 9975580