Die Senior*innen reden wieder mit

Alles unter Dach und Fach, die Mission in den dürren Zeiten der Pandemie-Beschränkungen ist erfüllt: Günter Weber (Einkaufsleiter) als Vorsitzender und Agnes Batari (Krankenschwester) als stellvertretende Vorsitzende stehen an der Spitze des Seniorenbeirats der Gemeinde Veitsbronn.

So gratulierten kürzlich Veitsbronns Erster Bürgermeister Marco Kistner und der Senioren- und Schwerbehindertenbeauftragte des Gemeinderates, der Zweite Bürgermeister Jan Ziegler, dem nach längerer Pause neu gewählten Team dieser Veitsbronner Institution. Ihre Arbeit kann also beginnen. Aufgabe ist vorrangig, die besonderen Belange der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger wahrzunehmen und zu fördern. Ein Seniorenbeirat arbeitet dementsprechend überparteilich, überkonfessionell und ist verbandsunabhängig. Den engeren Vorstand ergänzen noch die Schriftführerin Brigitte Stelkens (VHS-Leiterin) und als Kassiererin Cornelia Renninger (Notarfachfrau) sowie als Beisitzerinnen Gudrun Gruber (Damenschneiderin), Hildegard Haag (Sachbearbeiterin) und Angelika Ulrich (Technische Angestellte).

Die Freude war über alle Maßen groß: Anlässlich der konstituierenden Sitzung kommen seitdem wieder engagierte Senioren zusammen, die ihre Expertise und Lebenserfahrung in diesem engagierten Gremium der Gemeinde einbringen wollen – und sollen. Die aktuelle Wahl zum
Seniorenbeirat fand erstmals pandemiebedingt als reine Briefwahl statt. Die Wahlbeteiligung stieg vermeintlich aus diesem Grund auf knapp 40 % der 1.800 wahlberechtigten, gemeindlichen Seniorinnen und Senioren. Das bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber früheren Wahlen im Rahmen eines Seniorennachmittags.

Für den neuen Ersten Vorsitzenden Günter Weber ist der Seniorenbeirat eine Art „Kostenlose Beratungsinstanz“. Er selbst sieht sich als helfender Ratgeber: „Unsere Mitglieder schöpfen alle aus langer Berufs- und Lebenserfahrung, sie stellen ihr Wissen und ihre Einschätzung dem Gemeinderat und dem Bürgermeister gerne zur Verfügung.“ Traditionell und konzeptionell soll der Seniorenbeirat den Ersten Bürgermeister samt dem gesamten Gemeinderat in allen den Ort Veitsbronn betreffenden Senioren-Angelegenheiten beraten. So ergibt sich entsprechend des Auftrages des Seniorenbeirates bei der Umsetzung von seniorengerechten Angeboten und Einrichtungen eine tätige und umfassende fachliche Unterstützung. Er kann auch eigene Anträge in den Gemeinderat und dessen bestehende Ausschüsse einbringen. Ebenso kann die Gemeinde-Verwaltung auf das erfahrene Komitee jederzeit zurückgreifen. Über das Vorgehen und die künftigen Abläufe in Sachen Handlungskompetenz und Planungsbeteiligung muss erst noch genau entschieden werden. Geplant sind vierteljährliche Treffen zur Diskussion aktueller Probleme und zur Organisation seniorenrelevanter Veranstaltungen. Überraschungen kann es da natürlich auch geben. Der Kreativität sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Folgende Schwerpunkte sollen zu Beginn der dreijährigen Amtszeit im Mittelpunkt der Arbeit stehen und einige inhaltliche Punkte sind auch schon klar definiert: Bürgerschaftliches Engagement, zum Beispiel umgesetzt mit einer Oma-Opa-Kinder-Betreuung oder durch Einkaufshilfen für andere, in der Lebensführung eingeschränkte Senioren.

Gesellschaftliche Teilhabe beispielsweise klassisch durch Tagesfahrten und andere unterhaltsame Ausflüge in der Region – und vielleicht auch darüber hinaus. Orts- und Entwicklungsplanung durch Mithilfe bei der Planung von barrierefreien Zugängen, Überprüfung alter und Platzierung neuer Ruhebänke oder – immer unterschätzt – beim Ausloten von Gefahrenstellen überall im Gemeindegebiet. Alternative Wohnformen wie eine Senioren-Wohngemeinschaft oder natürlich neue, anders geartete, innovative Wohnformen und -modelle für das Zuhause, das die wenigsten Seniorinnen und Senioren gerne verlassen wollen. Alternativen öffnen neue (Denk-)Horizonte.

© JOSH 2021