Veitsbad-Saison 2021
In normalen Jahren öffnet das Veitsbad immer am Sonntag nach Himmelfahrt. Das wäre diesmal der 15. Mai. Doch weil auch 2021 wegen der Corona-Krise kein normales Jahr ist, weiß vorerst niemand, wann und ob die Bäder im Landkreis überhaupt wieder öffnen können. Fest steht allerdings schon jetzt: In Veitsbronn werden die Eintrittspreise in dieser Saison im Falle einer Öffnung steigen. Das hat der Gemeinderat in seiner April-Sitzung beschlossen.
Bereits im März hatten die Mandatsträger sich dafür ausgesprochen, das Bad in diesem Jahr trotz Pandemie unbedingt öffnen zu wollen. Dazu war denn auch ein entsprechender Grundsatzbeschluss gefasst worden. Zuvor aber war rege darüber diskutiert worden. „Wir sollten eine Öffnung anstreben, es hat in 2020 gut funktioniert“, sagte Peter Lerch (SPD). Wolf-Dieter Hauck (WBH) schloss sich dem an. Er betonte zudem, dass ein Bad-Besuch für die Bürger „ein guter Ausgleich“ sei und ein „Stück Lebensqualität“. Auch Thomas Batari und Michael Hirsch (CSU) sowie Wolfgag Menzel (WBH) plädierten für eine Öffnung. Allerdings waren sie sich bei einer möglichen Erhöhung der Eintrittspreise nicht einig. Während der Dritte Bürgermeister Menzel sich mit Blick auf die durch die Pandemie verursachte und weit verbreitete Kurzarbeit gegen eine Steigerung aussprach, forderten Batari und Hirsch eine solche ausdrücklich. Hirsch begründete die Notwendigkeit dazu mit dem seitens des Gemeinderats klar geäußerten „Sparwillen“. Dr. Werner Haußmann (SPD) befürwortete die Öffnung des Bades bei erhöhten Eintrittspreisen grundsätzlich ebenfalls. Gleichzeitig forderte er aber, sensible Gruppen wie beispielsweise Familien „nicht zu schröpfen“.
Dass eine Diskussion über eine Erhöhung der Eintrittspreise überhaupt nötig geworden war, war dem enormen Defizit geschuldet, das der Betrieb des Bades im vergangenen Jahr verursacht hatte. Während das Minus in 2018 noch bei rund 180 000 Euro gelegen hatte, war es in 2019 auf 200 000 Euro gestiegen und lag im Corona-Jahr 2020 bei stattlichen 310 000 Euro. Die Gründe dafür sind vielfältig: Es mussten Sicherheitskräfte für den Badbetrieb engagiert werden, die Reinigungsintervalle waren erhöht worden und zusätzliches Personal war notwendig. Dass es nun in 2021 wieder eine normale Saison geben würde, sei Bürgermeister Marco Kistner (CSU) zufolge „definitiv nicht zu erwarten“. Deswegen sei auch nicht damit zu rechnen, dass sich das Defizit wieder im Normalbereich einpendeln würde.
Der Kämmerer Klemens Schacher hatte bereits nach dem Ende der vergangenen Saison deutlich gemacht, dass er eine erneute Öffnung des Veitsbades während der Pandemie ablehne. Das enorme Defizit ist aus seiner Sicht nicht vertretbar, zumal die Gemeinde bereits Probleme bei der Genehmigung des Haushalts 2021 hatte und diese erst erteilt worden war, nachdem man den Rotstift angesetzt hatte. „Es wird eine sehr strenge Haushaltsdisziplin ausgeübt“, betonte Schacher. Überplanmäßige oder außerplanmäßige Ausgaben seien nur nach Vorlage eines Antrags mit gleichzeitig zu unterbreitendem Deckungsvorschlag zu genehmigen. „Das trifft für alle Haushaltsstellen des Haushalts zu, auch für das Veitsbad.“
Durch die nun erhöhten Eintrittspreise soll das Minus des Bad-Betriebs zumindest ein Stück weit abgefedert werden. Demnach müssen Frühschwimmer anstatt der bislang zwei Euro künftig 2,50 Euro zahlen (ermäßigt 1,80 Euro). Der Preis für „Familienschwimmer“ erhöht sich von vier auf fünf Euro (ermäßigt 3,10 Euro). Ab 18 Uhr werden nicht mehr wie bislang zwei Euro fällig, sondern 2,50 Euro (ermäßigt 1,80 Euro). Und für ein Familienticket zahlt man künftig zehn Euro (keine Ermäßigung).
Abhängig von der Anzahl der Öffnungstage und von der Anzahl der Besucher wird durch diese Preissteigerung mit einem Plus in Höhe von rund 10 000 Euro gerechnet. Die Verwaltung hatte ursprünglich eine Erhöhung vorgeschlagen, die voraussichtlich Mehreinnahmen von rund 30 000 Euro gebracht hätten. Die Mehrheit des Gemeinderats hatte sich allerdings für eine „moderate“ Anhebung ausgesprochen.
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